Staatsmodernisierung jetzt: Die EUDI-Wallet einsatzbereit machen Fachgespräch im Bundestag bringt Praxis, Politik und Verwaltung an einen Tisch
Am 17. September 2025 fand im Deutschen Bundestag das Fachgespräch „Staatsmodernisierung jetzt: EUDI-Wallet einsatzbereit machen – Anwendungsfälle, Voraussetzungen und Umsetzungsimpulse“ statt. Ralph Brinkhaus und Dr. Markus Reichel, Berichterstatter für Digitale Identitäten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, luden gemeinsam Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft ein, um zentrale Fragen zur Einführung der Europäischen Digitalen Identitäts-Wallet (EUDI-Wallet) zu diskutieren.
„Die EUDI-Wallet ist kein IT-Projekt, sondern ein entscheidender Schritt hin zu einem modernen, bürgernahen Staat“, betonte Markus Reichel. „Sie kann den Alltag spürbar vereinfachen – vom digitalen Führerschein über Behördengänge bis hin zu sicheren Online-Verfahren für Unternehmen.“
Praxis trifft Politik
Das Fachgespräch zeigte: Die EUDI-Wallet ist weit mehr als ein technisches Konzept – sie ist ein Schlüsselprojekt für Vertrauen, Souveränität und Teilhabe in der digitalen Gesellschaft. Zahlreiche eingereichte Praxisbeispiele belegten das enorme Potenzial:
- Digitale Führerscheinverifizierung beim Carsharing,
- Nachweise aus der Arbeitsverwaltung und im Gesundheitswesen,
- rechtssichere Unternehmensnachweise über die DATEV,
- bis hin zu zahlreichen kommunalen Nachweisen wie dem Angelschein oder der Kfz-Zulassung.
Diese und viele weitere Anwendungsfälle machten deutlich, wie vielseitig die Wallet eingesetzt werden kann – und wo Handlungsbedarf besteht.
Drei Voraussetzungen für den Erfolg
Aus der Diskussion ergaben sich drei zentrale Handlungsfelder:
1. Ein klarer Rechtsrahmen: Ein modernes Digitales Identitätsgesetz muss die Nutzung der Wallet im deutschen Recht verankern und Haftungsfragen eindeutig klären.
2. Organisatorische Vorbereitung: Notwendig sind standardisierte Schnittstellen, interoperable Register und eine zertifizierte Infrastruktur, damit Wallets nahtlos in Verwaltung und Wirtschaft integriert werden können.
3. Gezielte Kommunikation: Bürgerinnen und Bürger müssen den konkreten Nutzen erkennen – durch verständliche Aufklärung, Praxisbeispiele und frühzeitige Öffentlichkeitsarbeit.
„Nur wenn Rechtssicherheit, Organisation und Kommunikation zusammenwirken, kann die EUDI-Wallet Vertrauen schaffen und breit genutzt werden“, so Reichel.
Dresden als Pilotregion
Besonderes Augenmerk galt dem Pilotprojekt der Landeshauptstadt Dresden, welches gemeinsam mit Bund und Land entwickelt wird. Dresden soll zur deutschlandweiten Schaufensterregion für die EUDI-Wallet werden – mit einer „Use-Case-Factory“, einem EUDI-Schaufenster Dresden und einer EUDI-Wallet-Akademie, die Behörden, Unternehmen und Bürger frühzeitig einbindet.
„Gerade in meiner Heimatstadt Dresden zeigt sich, wie Staatsmodernisierung konkret funktioniert: Bund, Land und Kommune ziehen an einem Strang, um digitale Verwaltung erlebbar zu machen“, erklärt Reichel.
Vielen Dank an alle Beteiligten
Ein herzliches Dankeschön gilt den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Fachgesprächs, die mit ihren Anwendungsfällen, Ideen und Perspektiven wesentlich zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben. Ihre praktischen Impulse und konstruktiven Diskussionen haben gezeigt, welch großes Interesse und Engagement es in allen Bereichen für die EUDI-Wallet gibt. Das Fachgespräch hat eindrucksvoll unterstrichen, wie wichtig und dringlich die Staatsmodernisierung ist – und dass Verwaltung, Wirtschaft und Politik gemeinsam bereitstehen, um dieses Zukunftsprojekt zum Erfolg zu führen.